Armut in Deutschland
In Deutschland wird zwischen zwei Formen von Armut unterschieden: der absoluten und der relativen Armut.
Absolute Armut ist dann gemeint, wenn die Grundbedürfnisse eines Menschen nicht mehr gedeckt sind. Als Grundbedürfnisse lassen sich Nahrung, Kleidung, Wohnung oder Zugang zu medizinischer Versorgung nennen.
Relative Armut bezieht neben der Versorgung der Grundbedürfnisse auch soziale Ungleichheiten mit ein. Nach dieser Definition gelten Menschen auch dann als arm, wenn sie schlechtere Lebens- und Entwicklungschancen haben und deshalb nur eingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, da sie ihr gesamtes Einkommen für die Deckung der Grundbedürfnisse aufwenden müssen.
Nach der Definition der EU gilt ein Mensch dann als arm, wenn er über weniger als 60 % des Durchschnittseinkommens der Bevölkerung eines Landes eines verfügt. Im Jahr 2021 lag die Armutsgrenze für eine alleinlebende Person bei 15.009 € netto. Eine Familie mit zwei Kindern unter 14 Jahren galt 2021 als von Armut betroffen, wenn das Haushaltsnettoeinkommen unter 31.520 Euro lag.
Im Jahr 2021 galten 13 Millionen Menschen (15,8 % der deutschen Bevölkerung) als armutsgefährdet. Zur selben Zeit lag die Armutsgefährdungsquote von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren bei 16,2 %.
Besondere Betroffenheit
Alleinerziehende, Beschäftigte im Niedriglohnsektor, Rentner:innen, Menschen mit Migrationshintergrund, sowie Familien mit mehr als zwei Kindern undi geringem Bildungsabschluss der Eltern, gelten in Deutschland als besonders armutsgefährdet.